VOLKERSHAUSEN „30 Jahre bin ich jetzt im Marktgemeinderat. Sowas hab ich noch nie erlebt, so voll war’s noch nie“, wunderte sich Diethard Dittmar (SPD), und seinen Kollegen ging es nicht anders.
Etwa 40 Einwohner drängten sich im Ratssaal, um die Debatte über die Errichtung eines Solarparks mitzuerleben. Sie gingen beruhigt nach Hause, denn der Gemeinderat lehnte den Antrag der Firma Energiebauern GmbH aus Sielenbach (Landkreis Aichach-Friedberg) ab.
Marktgemeinderat Volker Röder (Freie Wähler Volkershausen) hatte im Vorfeld 200 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und präsentierte sie in der Sitzung. Geschäftsführer Martin Bichler und Projektentwicklerin Stefanie Menzinger von den Energiebauern stellten das Projekt auf 11,4 Hektar vor. Vorgesehen war grob gesagt das Gebiet zwischen dem Waldstück im Osten, der Kreisstraße 23 im Süden und dem Ort im Westen. Die Solarmodule sollten eine Höhe von maximal drei Meter haben und von einem Zaun eingerahmt werden. Martin Bichler versuchte dem Marktgemeinderat das Projekt auch mit Gewerbesteuerzahlung schmackhaft zu machen.
„Die Firma Solarbauern ist an uns herangetreten und wollte ihr Vorhaben vorstellen“, sagte Bürgermeister Matthias Klement (CSU). „Ich finde das Projekt nicht geeignet“, betonte er und gab damit die Richtung vor. Gemeinderat Volker Röder ergänzte: „Genau so ein Park ist vor vier Jahren schon mal vorgestellt worden.“ Damals habe der Gemeinderat zugesagt, dass eine Bürgerversammlung dazu stattfinde. „Aber nichts ist passiert“, kritisierte er. Röder betonte: „Wir Volkershausener haben unseren Beitrag geleistet, wir wollen das nicht.“ Es gebe aber auch Zustimmung bei den betroffenen Grundstückseigentümern.
Der Gemeinderat beschloss, dem Projekt insbesondere auch wegen der vorherrschenden negativen Stimmung in der Ortsbevölkerung nicht näher zu treten. Ergänzt wurde dieser Beschluss noch um den Satz, dass auch künftig grundsätzlich darauf verzichtet werden solle. Die zufriedenen Zuhörer spendeten Beifall zu der getroffenen Entscheidung.
Bericht von Dieter Britz / SPD
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